Effizienz, Konsistenz, Suffizienz
Strategieanalytische Betrachtung für eine Green Economy
Siegfried Behrendt, Edgar Göll, Friederike Korte
In der Debatte über nachhaltiges Wirtschaften werden drei mögliche Leitstrategien diskutiert: Effi-zienz, Konsistenz und Suffizienz. Kurzgefasst stehen Effizienz für weniger Ressourceneinheit pro Serviceeinheit, Konsistenz für naturverträgliche Technologien und Strukturen und Suffizienz für die Reduktion des belastenden Konsums. Über die Definitionen und Abgrenzungen sowie den Stel-lenwert dieser Strategien für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft und ihr Verhält-nis zu einer anzustrebenden Green Economy existieren unterschiedliche Ansichten und wird teil-weise heftig gestritten .
Die Effizienzstrategie gilt dabei in der Wirtschaft als besonders anschlussfähig und wird in zahlrei-chen Formen praktiziert. Eine Steigerung der Ressourcenproduktivität, der Rohstoff- und Energie-effizienz ist in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht vorteilhaft, sprich, wirtschaftlich kosten-einsparend und ökologisch belastungsminimierend. Inzwischen spiegelt sich dieser Zusammenhang in einer dynamischen Entwicklung der globalen GreenTech-Märkte wider, deren „Volumen eine völlig neue Dimension“ erreicht (BMUB 2014). Der Effizienzstrategie wird sogar eine „Effizienzrevo-lution“ zugetraut. Andere Akteure sind hingegen deutlich weniger euphorisch, ja skeptisch und messen der Effizienzstrategie einen nachrangigen Stellenwert bei. Sie verweisen dabei auf Rebound-Effekte, die Effizienzgewinne geringer ausfallen lassen, sogar überkompensieren (Santa-rius 2012, Paech 2012).