Ein fürchterlicher Verrat?
Katholischsein und die Abschaffung der staatlichen Konfessionsschulen in Rheinland-Pfalz (1963–1973)
Markus Raasch
Das Buch untersucht den Wandel des Katholizismus in der Bundesrepublik und fragt nach seinen Beiträgen zur postmodernen Gesellschaft: Was kommt nach dem Milieu? Wie werden die Veränderungen politisch gestaltet, wie (er-)leben sie die Menschen? Welche semantischen Verschiebungen, welche spezifischen Handlungsweisen und welche emotionalen Erfahrungen sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung? Im Blick steht das vermeintlich rückständige Rheinland-Pfalz, als Brennglas dient die schrittweise Aufhebung der staatlichen Konfessionsschulen. Eindrucksvoll wird deutlich, dass gängige Zuschreibungen vom „Sog der Säkularisierung“ oder der „Kirche im Gegenwind“ schnell ins Leere laufen. Es werden viele Abschiede ausgerufen, aber nicht überall gibt es auch einen. Die ersten sehnen den Wandel herbei, die zweiten bekämpfen ihn erbittert, den dritten ist er egal. Nicht wenige können keinen Wandel erkennen und einige versuchen ihn zu nutzen, um dem Althergebrachten zu neuem Glanz zu verhelfen.