Ein Gegenkanon
Bücher, die auf der Strecke bleiben, und solche, die auf der Strecke bleiben sollten
Anton Thuswaldner
Wer Bücher liest, erstellt sich seinen eigenen literarischen Kanon. Dieser entspricht nicht unbedingt dem offiziellen Kanon, der die großen Namen der Unangreifbaren versammelt, an deren Werke man sich halten kann wie an Bojen, um im Büchermeer nicht unterzugehen. Der Kanon schafft Orientierung und Übersicht, stattet einzelne Titel mit einem Gütesiegel aus und adelt dessen Autorinnen und Autoren.
Eine echte Leserin, ein echter Leser aber lassen sich nicht unterkriegen. Sie haben ihre Entdeckungen gemacht und wundern sich, wie manche Bücher und deren Verfasser der öffentlichen Aufmerksamkeit entschwinden und wie andere unverrückbar ihren Platz behaupten. Könnte nicht alles ganz anders sein?
Prominente Vielleserinnen und Büchernarren haben sich ihre Gedanken gemacht und schichten den Kanon kurzerhand um. Wer ist überschätzt, welche Bücher sind verzichtbar, und welche sollten im Gegenzug dringend die noch ausstehende Beachtung finden? Ein paar notwendige Vorschläge!