Ein projektiver Lösungsversuch: der Doppelgänger bei Julien Green
Barbara Goppel-Meinke
J. Greens frühes fiktives Werk (1923-30) enthält als konfigurative Konstante verschiedene Varianten des Doppelgängermotivs. Gestützt auf umfangreiches autobiographisches Material beschäftigt sich die psychoanalytisch orientierte Untersuchung zunächst mit einer Analyse des Autors und seines Schaffensprozesses, um dann eine Werkinterpretation vorzunehmen. Sie weist dabei nach, dass es sich bei Greens Doppelgängern um funktionale Symbole handelt, die ihm unter ihrer manifesten phantastischen Bedeutungsdimension die literarische Anwendung seiner spezifischen Lösungsmechanismen und damit die vorübergehende Beilegung seiner inter- und intrastrukturellen Konflikte erlauben.