Ein Wolfenbüttler Theaterabend 1654
Edition von drei am Hof aufgeführten Spieltexten
Silke Ahrens, Hans G Roloff
Der vorliegende Band präsentiert eine anonyme Wolfenbüttler Handschrift von 1654. Drei Dramen warten auf ihre Neuentdeckung: Die „Tragicomedie: Fernand, der Friesen König“ steht in der Tradition des Regentenspiegels. Das zweite Spiel ist ein Possenspiel, die „Artliche Begebenheit“. Das dritte Stück, die „Quade Grethe“ ist ebenfalls ein Possenspiel, und zwar in niederdeutscher Mundart geschrieben. Absicht der vorliegenden Edition ist es, mit diesen drei Texten unbekannte Theaterstücke vorzulegen, die das Hoftheater „als Repräsentationstheater absolutistischer Machtgeltung“ bezeugen. Mit Hilfe des wissenschaftlichen Kommentars werden die Texte so erschlossen, daß dem heutigen Leser ihre Abhängigkeit von den verschiedensten Vorbildern deutlich wird. Diese Wiederentdeckung einer dramengeschichtlich bedeutsamen Handschrift des 17. Jahrhunderts geht im besonderen Maße die Literatur- und Theaterhistoriker an.