Einblick in das Fegfeuer
Paul Suso Holdener, René Laurentin
Das Geheimnis des Fegfeuers im Lichte der kirchlichen Lehren zu betrachten, kann zu einer Quelle großen geistlichen Nutzens für den Christen werden. Es läßt sein Verlangen, Gott zu schauen, spürbar zunehmen, es lehrt ihn die Reinheit der Liebe und es ermutigt ihn, für die Seelen im Fegfeuer zu beten, die von der heiligen Veronika Giuliani voll Mitleid «die vergessenen Seelen» genannt wurden.
Diese Buchseiten über das Fegfeuer treffen sich geistig mit der großen spirituellen, mystischen und theologischen Tradition der Kirche (mit der heiligen Katharina von Genua, dem heiligen Thomas von Aquin und andern mehr). Es handelt sich um die Niederschrift eines Berichtes, der mit Nüchternheit und Klarheit eine sehr tiefe persönliche Erfahrung wiedergibt (und dessen Hauptkennzeichen es ist, den lichtvollen Aspekt dieses Geheimnisses hervorzuheben).
Gewiß fügen die Privatoffenbarungen der einzigen Offenbarung in Jesus Christus nichts hinzu, aber sie bringen ihren Nutzen, denn sie tragen zu einem tiefer eindringenden Verständnis der Glaubenswahrheiten bei.
Kardinal Journet sagte: «Wir dürfen aus dem Fegfeuer mehr Trost schöpfen als Befürchtungen.» Daher sollte mehr zur Andacht für die Seelen im Fegfeuer ermutigt werden, denn sie ist Quelle des Dankes und der Lobpreisungen. Nicht dorthin kommen wollen, sollen wir nicht etwa aus knechtischer Furcht, sondern «um dem lieben Gott Freude zu bereiten» (heilige Theresia vom Kinde Jesu).
