EinBlicke. Literarisch serviert von Essener Jugendlichen
Artur Nickel, Leo van Treeck
Angefangen hat alles, als ich einer streunenden Katze gefolgt bin und mich diese hierhergeführt hat. Das war vor einem Monat. Jetzt liege ich auf dem Rücken, blinzle in die Sonne und denke darüber nach, wie es war, als ich diesen Ort noch nicht entdeckt hatte. War ich traurig? Nein. Dennoch konnte ich nicht sagen, dass ich glücklich war. Dieser Platz, das Zusammenspiel von Natur und innerer Ruhe, lässt meine Probleme nicht vergessen. Er löst sie. Hier kann ich klare Gedanken fassen, mich den Dingen stellen, denen ich im alltäglichen Leben so gerne aus dem Weg gehe. Er ist mein Ort, mein Seelsorger und zugleich ein stummer Freund. Mein Lieblingsplatz.
Solange Haase
Die Jungautorinnen und -autoren:
Sarah Beckert, Janine Blome, Nina Cebotura,
Evin Firat, Solange Haase, Sebastian Himmelmann, Yalda Kohestani, Diana Kujawski, Carina Mania, Virginia Sauerland, Angelina Sinowzik, Nicole Smolin, Lija Weber, Hatice Yesildal
„Begegnet man Jugendlichen, begegnet man oft einer Welt für sich. Nicht mehr und nicht weniger. Das weiß jeder, der sich mit jungen Menschen beschäftigt oder sonst mit ihnen zu tun hat. Setzt man sich eingehender mit ihnen auseinander, kann einem daher nicht nur ein Licht aufgehen, sondern geradezu eine ganze Welt mit einer ganz neuen Sichtweise. Das ist nicht ironisch gemeint, sondern tatsächlich so. Egal, wer die Jugendlichen sind, die wir treffen, wo sie herkommen oder was ihre Ziele sind. Wenn wir uns mit ihnen auseinandersetzen, geht uns ihre Welt auf. Eine mit ihren schönen und auch weniger schönen Wirklichkeiten. Eine, die ihren Ausdruck in dem findet, was sie gefühlsmäßig leben und weben. Eine, in der es bestimmte Werte gibt, die sich in dem äußern, was sie für Vorstellungen, Wünsche und Träume haben und wie sie diese umzusetzen versuchen. Das sind Fakten, an denen wir nicht vorbeikommen. Es lohnt sich daher, sich mit den Jugendlichen zu befassen, sie verstehen zu lernen und sich mit ihnen auseinander zu setzen. Dann geht einem tatsächlich ihre Welt auf mit allem, was ihren Weg markiert und ihn begehbar macht oder auch nicht.“ (aus dem Vorwort von Dr. Artur Nickel)