Eine Liebe zu Zeiten Ceaușescus
Albrecht Franke
Das Jahr: 1974. Der Ort: Timișoara, Banat, Sozialistische Republik Rumänien. Das Land wird mit harter Hand vom Diktator Nicolae Ceaușescu und dessen kommunistischer Partei regiert. Die Personen: Elena, die nur Leni genannt werden will, weil sie nicht so heißen möchte wie die Ehefrau Ceaușescus, und Albrecht, profesor de limbă germană, Deutschlehrer. Sie verlieben sich ineinander. Es beginnt eine Zeit der Unbeschwertheit, der Euphorie, des Erlebens – denn die Liebe ist kraftvoll und stark, stärker als Herkunft, Biografie und Sprache. Nichts anderes erzählen uns unzählige Liebesgeschichten zu allen Zeiten und an allen Orten. Sie sprechen aber auch davon, dass Liebe bedroht ist. Denn es liegen auch Schatten über dieser Liebe: In Rumänien interessieren sich die Miliz und die Securitate, der gefürchtete Geheimdienst Ceaușescus, dafür; auch der Staatssicherheitsdienst der DDR beobachtet und fertigt Akteneinträge an. Die Geschichte, die keine erfundene ist, erzählt von einer Liebe, die sich gegen Staatlichkeit behaupten muss. Kann sie stärker sein als Observation, sprachliche und kulturelle Barrieren, Repression und Kontrolle?