Einfach so – eine Choreographie
Heidrun Graf
‚Einfach so – eine Choreographie’ verführt zu gierigem Lesen. Denn innert Kürze sind die Hauptfiguren plastisch da. Neugierig will man mehr von ihnen erfahren, fiebert der Aufdeckung der Verstrickung entgegen. Spannend, wie der Text von Anfang an doppel-züngig, doppel-zügig ist – kursiv die Kette, die Reflexionen des schreibenden Ichs, normal gesetzt der Schuss, der Erzählfluss. So lesen wir im Textgewebe kreuz und quer.
Ein Buch über Themen und Dilemmata der 2.Hälfte des 20.Jahrhunderts. Erinnerungsschub für 60plus-LeserInnen und Verständnishilfe für Jüngere, die sich fragen, was Ältere/Eltern damals umgetrieben hat. Faszinierend die zwei Frauen, die den Konflikt Karriere/Familie verkörpern – und dazu die unsentimental sinnlichsten Texte über Schwangerschaft und Geburt. Einfach so, en passant.