Eisenhandschuhs letzte Reise
Leben und Sterben des Gouverneurs Jørgen Iversen Dyppel. Roman
Andreas von Klewitz
20. Oktober 1671: Die Fregatte „Færø“ verlässt die Reede von Kopenhagen mit einem besonderen Auftrag – die Kolonisierung der Insel St. Thomas in der Karibik. Die dänische Westindien-Kompanie hat damit einen ebenso pflichttreuen wie eigenwilligen Mann betraut: Jørgen Iversen Dyppel. In bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, ist die Ernennung zum Gouverneur für ihn ein Triumph, da er seine Erfahrungen als Weltreisender endlich unter Beweis stellen kann. Es ist aber auch der Beginn einer Tragödie, an der zahlreiche Umstände und nicht zuletzt Menschen teilhaben.
Der Roman basiert auf historischen Tatsachen, die der Autor überwiegend aus dänischen Quellen zusammengestellt hat. In drei Abschnitten wird Dyppels Lebensgeschichte erzählt, wobei der erste Teil seine Zeit auf St. Thomas schildert, im zweiten verschiedene „Zeugen“ Stellung nehmen, im dritten schließlich die zweite und letzte Reise des Gouverneurs aus der Sicht des Sohnes und der zweiten Ehefrau wiedergegeben wird. Offen bleibt bei den verschiedenen, teils gegensätzlichen Perspektiven, ob der Protagonist anders hätte handeln können. Als Mensch seiner Zeit war er an deren Konventionen gebunden und musste die ihm von König und Kompanie auferlegte Mission kompromisslos durchführen. Dass er am Ende selbst einem Gewaltakt zum Opfer fiel, ist nicht nur Ironie des Schicksals, sondern einer von vielen Fällen in der Weltgeschichte.