Elterliches Involvement und Zielorientierungen im Kindes- und frühen Jugendalter
Juliane Pfeifer
In der pädagogisch-psychologischen Forschung haben sich Ziele, an denen sich Schülerinnen und Schüler in Lern- und Leistungssituationen orientieren, zu wichtigen motivationalen Konstrukten entwickelt. In der einschlägigen Forschungsliteratur wird zwischen Lern-, Annäherungsleistungs- und Vermeidungsleistungszielen unterschieden und vielfach nachgewiesen, dass diese zentrale Determinanten für ein breites Spektrum bildungsrelevanter Faktoren darstellen.
Selten untersucht wurde bisher, welche Bedingungen den Zielorientierungen vorausgehen. Der Zusammenhang zwischen Merkmalen des familiären Hintergrunds und Bildungserfolg ist zwar gut dokumentiert, die Frage wie Merkmale des Elternhauses die Übernahme von Lern- und Leistungszielen beeinflussen, wurde dagegen eher vernachlässigt.
Hier knüpft die vorliegende Arbeit an und nimmt die Einflüsse verschiedener familiärer Prozessmerkmale auf Zielorientierungen in den Blick. Es werden zwei zentrale Ziele verfolgt: Das erste Ziel besteht darin zu überprüfen, inwiefern verschiedene Dimensionen elterlichen Involvements (z.B. Autonomieförderung, Kontrolle) Zielorientierungen von Viertklässlern beeinflussen und inwiefern diese die Effekte der familiären, sozialen und kulturellen Praxis auf Zielorientierungen vermitteln. Das zweite Ziel besteht in der Analyse längsschnittlicher Effekte elterlichen Involvements auf Zielorientierungen. So wurde der Rolle elterlichen Involvements in der 4. Klasse für Zielorientierungen in der 7. Klasse nachgegangen.