Empowerment als Medium und Resultat von nichtprofitorientierten Grassroots-Organisationen
Eine qualitativ-heuristische Untersuchung zum Dritten Sektor in Deutschland, den USA und Kanada
Volker Hildebrandt
In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse einer empirischen und theoriegenerierenden Untersuchung dargestellt, in der zum ersten Mal mit den entdeckenden Methodologien von Glaser, Strauss und Kleining in qualitativer Hinsicht große Teile des Dritten Sektors der USA, Deutschlands und Kanadas erforscht worden sind. Unter dem Dritten Sektor werden die Organisationen verstanden, die weder dem Marktsektor noch dem Staatssektor noch dem informellen Bereich der Gemeinschaft bzw. Familie angehören.
Die Nutzung besagter entdeckender Methodologien und die Breite der Untersuchungsanlage hat Ergebnisse gezeitigt, die ein klares und realistisches Bild von dem Dritten Sektor und seinen Akteuren vermitteln. Mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse werden verschiedenste wichtige Ansätze des Dritte-Sektor- und Zivilgesellschaftsdiskurses einer kritischen Überprüfung unterzogen. Die Ergebnisse der Untersuchung stellen Positionen in Frage, nach denen der Dritte Sektor hinsichtlich der Rationalitätsproblematik im Gegensatz zu den Markt- und Staatssektoren steht und derzeit ein Dreh- und Angelpunkt für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen sein könnte. Der Nonprofit Sektor nimmt ergänzende, gesellschaftsstabilisierende Funktionen wahr.
Aus der Analyse auf Gemeinsamkeiten der verschiedensten Typen von Dritte-Sektor-Organisationen und ihrer Praxisformen ist eine Macht- bzw. Empowerment-Theorie entstanden. In der entwickelten Empowerment-Theorie und in der Auseinandersetzung mit anderen wissenschaftlichen Ansätzen wird die Notwendigkeit eines extensiven Machtkonzeptes aufgezeigt.