Entfernte Heimkehr
Albert Holler
Wie nahe kann man jemandem kommen, den man kaum kennt: seinem Vater? Einem Mann, der sich kaum von jedem anderen unterschied.
Karl H. war weder Deutscher noch Österreicher, auch kein Jugoslawe. Und doch war er in seinem Leben alles das, wie es der Zufall der Geschichte eben wollte. Seine Geschichte beginnt zwischen den Kriegen,
im ehemaligen Kronland Steiermark, im neuen Königreich Jugoslawien, im heutigen Slowenien. Von dort aus verschlägt es ihn: nach Kaprun, Triest, Sarajewo, nach Jahren in Uniform als Dolmetscher bei Partisanenverhören wieder zurück nach Salzburg. Karl H. war kein Nazi, aber auch kein Kritiker. Was war er dann? Ein Mann, der durch das 20. Jahrhundert stolperte. Ein Vater, ein Rätsel für seinen Sohn.
Albert Holler spürt mit ungeheurer Intensität dem Leben eines Menschen nach, der ihm vertraut war wie kaum jemand und für ihn dennoch immer ein Fremder geblieben ist. Dieser Roman ist ein Versuch zu verstehen, einem Menschen so nahe zu kommen, wie es nur Literatur kann.