Entwicklung eines Vorgehensmodells zur Untersuchung multidimensionaler Einflüsse auf Güterverkehrssysteme

Sich ändernde Rahmenbedingungen durch eine fortschreitende Globalisierung von Beschaffungs-, Produktions- und Distributionsnetzwerken sowie eine rasante Zunahme des Online-Handels in Form von häufigeren und kleinteiligeren Sendungsgrößen im B2C-Geschäft wirken sich zunehmend auf das Verkehrssystem von Volkswirtschaften in Hinblick auf eine fortschreitenden Anstieg des Güterverkehrs aus.
Die Verkehrsinfrastruktur, die ein wesentliches Grundelement jeder Volkswirtschaft darstellt, um den Transport von Waren und Gütern zu gewährleisten, kommt im Betrachtungsfall Deutschland zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Nicht nur das gesteigerte Verkehrsaufkommen, sondern auch die mangelnde Sanierung und Erweiterung des bestehenden Verkehrsnetzes machen es zunehmend schwieriger, einen reibungslosen Transport von Waren und Gütern zu ermöglichen. Dies zeigt sich heute u.a. schon in der Sperrung von Bauwerken oder den Spur- und Geschwindigkeitsreduzierungen von Straßen und Schienentrassen.
Die vorliegende Arbeit widmet sich in diesem Zusammenhang einer möglichen Antwort
auf die verkehrslogistische Problemstellung, um zu beurteilen, wie sich multidimensionale Einflüsse in Form von technologischen und verkehrsökonomischen Zukunftsszenarien auf ein Güterverkehrssystem auswirken können.
Zur Bearbeitung der Thematik wird im Rahmen der Dissertation ein allgemeingültiges und auf andere Verkehrsträger übertragbares kennzahlen- und prognosegestütztes Vorgehensmodell am Beispiel des Güterverkehrs für die Verkehrsträger Straße, Schiene und Binnenwasserstraße entwickelt, welches den Vergleich von Einflussfaktoren und die Analyse der Auswirkungen auf ein Güterverkehrssystem mithilfe eines einheitlichen und dimensionslosen Vergleichsindikators „VLV-Indikator“ ermöglicht. In Ergänzung dazu wird im Rahmen der Bearbeitung der Thematik ein anwenderorientierter Leitfaden konzipiert, durch welchen dem Anwender ein Wegweiser sowie eine Hilfestellung gegeben wird, um das Vorgehensmodell auf den nutzerspezifischen Kontext anzuwenden.