Erfolgreiche Linke, gescheiterte Rechte
Ursachen für die Asymmetrie des deutschen Parteiensystems
Raphael Bolay
Bundestagswahl in Deutschland – alle vier Jahre stehen dieselben Fragen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses: Wer wird Kanzler? Welche Koalition bestimmt zukünftig die Geschicke des Landes? Der Wahlabend bringt Gewissheit, wobei ein Ergebnis unter Politikern, Wählern und Journalisten kaum Beachtung findet – längst hat man sich an dieses Bild gewöhnt: Auf der linken Seite des Spektrums sind Grüne und LINKE über die Jahre zu einem festen Bestandteil des deutschen Parteiensystems geworden, wohingegen der Platz rechts der Unionsparteien auf Bundesebene seit den frühen sechziger Jahren verwaist ist. Man mag sich darauf beschränken, diese Tatsache erleichtert zur Kenntnis zu nehmen, Raphael Bolay wählt jedoch einen anderen Weg: Im Rahmen einer komparativen Analyse geht er dem Ungleichgewicht nach und sucht Erklärungen für dieses politikwissenschaftliche Phänomen. Und ob die Schwäche der deutschen Rechtsparteien über kurz oder lang enden könnte, diskutiert er im Zuge eines Ausblicks. Seine Aussagen zur Asymmetrie des deutschen Parteiensystems basieren dabei auf einem gesicherten theoretischen Fundament und stützen sich des Weiteren auf Überlegungen, welche Bedeutung in unserer Gesellschaft einer Unterteilung der politischen Welt in ‚links‘ und ‚rechts‘ (noch) zukommt.