Erfolgsmodell „Demokratische Konditionalität“?
Kroatiens Europäisierung zwischen Resonanz und Regelanpassung
Sandra Busch-Janser
Am 1. Juli 2013 wird die Republik Kroatien das 28. Mitgliedsland der Europäischen Union. Von der Unabhängigkeitserklärung (1991) über den Beginn der Beitrittsverhandlungen (2005) bis zur Unterzeichnung des Beitrittsvertrages (2011) hat das Land einen langen Europäisierungsprozess durchlaufen. Der Regierungswechsel im Jahr 2000 steht für den Wendepunkt: Seitdem hat sich das vom Krieg gezeichnete und im europäischen Integrationsraum isolierte Land zu einem aktiven Mitglied der euro-atlantischen Institutionen entwickelt. Dieser schnelle Wandel lenkt den Blick auf die politischen Akteure und die Mechanismen der Regelübernahme im Zuge des Europäisierungsprozesses. Hinterfragt wird insbesondere die Wirkung der „Demokratischen Konditionalität“ für die Politikfelder Justizreform, regionale Zusammenarbeit und Medienpolitik. Die Bausteine der Analyse sind die historische und institutionelle Entwicklung Kroatiens, der Beitrag der Internationalen Organisationen bei der Wertevermittlung sowie der Einfluss der Europäischen Union auf den konkreten Transformationsprozess.