Erhard Gasch (1928-2000)
Wiederentdeckung eines Künstlers
Gunter Eisold, Sylke Kaufmann
Leuchtend rote Segel, Windstille, warmes Licht, die Farben der Boote und des Himmels spieglen sich auf der glatten Wasseroberfläche. Meer und Himmel scheinen ineinander überzugehen, die Horizontlinie verschwimmt. Eine friedliche, stille Hafenszene. Der Bootssteg zieht den Betrachter regelrecht zu den Segelbooten hin, auf das Meer hinaus. – Ein Blatt von Erhard Gasch (Titelbild), das neugierig macht auf den Künstler, der es geschaffen hat.
Versucht man jedoch, etwas über ihn zu erfahren, stößt man schnell an Grenzen – überrascht stellt man fest, dass in Zeiten einer schier unüberblickbaren Informationsflut, des Internets, eines überbordenden Buchmarktes und prall gefüllter Archive über einen Maler und Graphiker des 20. Jahrhunderts, der offensichtlich über Jahrzehnte erfolgreich als Freiberufler wirkte und erst im Jahr 2000 starb, nahezu keine Angaben vorliegen. Kaum Literatur, bislang kein Nachweis eines Werkes in öffentlichen Sammlungen, wenige knappe Lexikon-Einträge – die Recherchen zu Gasch werden schnell zu einer Entdeckungsreise, freilich zu einer Erkundung, die letztlich zu Erkenntnissen, aber auch zu reichlich Leerstellen und offenen Fragen führt. So bleibt zu hoffen, dass dieser Katalog als anregender Ausgangspunkt dient, um noch mehr über das Leben und Werk Gaschs zu erfahren und die Konturen eines Dresdner Künstlers des 20. Jahrhunderts schärfer hervortreten zu lassen.