Erinnerungen
Geschichtensammlungen eines Therapiehunde-Teams
Patricia Gornik
Verdrängen ist für den Menschen eines der effektivsten Mittel, um mit traumatisierenden Erlebnissen umzugehen.
Und es wurde viel verdrängt, von den Opfern sowie von den Tätern in den Jahren nach 1945.
Kinder mussten versorgt, Leben gelebt und Städte wieder errichtet werden und das alles obwohl oder gerade weil man das Unaussprechliche überlebt hatte.
Aber was passiert, wenn die Mauern der Verdrängung brüchig werden? Wenn die Demenz gnadenlos einreißt, was der Geist zu seinem Schutze mühevoll errichtet hat?
Patricia Gornik war, zusammen mit Ihren Therapiehunden, Zeugin solcher Momente. Besonders prägende hat sie in diesem Buch festgehalten. Dabei hat sie immer die Rolle
der sachlich beschreibenden Zeugin, die doch von dem Erlebten emotional tief berührt ist.
Manches muss dabei unausgesprochen bleiben.
Fundiert ordnet Sie die das Erzählte in den historischen Kontext ein. Somit gibt sie dem Leser die Möglichkeit, sich sein eigenes Urteil zu bilden.
Wer sich immer wieder die Frage stellt, wie man nach diesem Krieg und seinem Gräuel „einfach so“ weiter leben konnte, der sollte dieses Buch unbedingt lesen.