Erinnerungspolitische Verfälschungen in einem Buch über die Jugendbewegung
Eine frappierende wissenschaftslogische Fallanalyse
Walther Kindt
Wie die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung belegen, werden in der Geschichtswissenschaft logische Probleme in der Fachliteratur teilweise zu wenig beachtet. Jedenfalls hat man dort die zahlreichen Argumentationsfehler des untersuchten Buchs nicht erkannt und sogar wahrheitswidrige Behauptungen aus ihm übernommen. Behauptet wird in diesem Buch u.a., in der bisherigen Forschung seien negative Seiten der Jugendbewegung verschwiegen oder verharmlost worden.Diese und andere Behauptungen beruhen aber großteils auf inkorrekt angewendeten logischen Schlussregeln. Hinzu kommt, dass in dem Buch durch das Verschweigen relevanter Fakten oft falsche Folgerungen gezogen werden. Insofern ist das Motto des Buchs „Verschwiegene Wahrheiten werden giftig“ ihm selbst vorzuwerfen.