Ermanno Wolf-Ferrari – Violinkonzert & Orchestermusik aus Opern
Aufgenommen im Auditorium „Principe Felipe“ Oviedo, 2010
Compact Disc + Bonus-DVD-Video
„Liebeserklärung an eine Geigerin“.
Eine Dokumentation zur CD-Aufnahme
in deutsch; Untertitel in
englisch, italienisch und japanisch
Verpackung: Klappdeckelschachtel
Booklet:
(deutsch, englisch)
96 Seiten, 4/4-farbig, mit ausführlichem
Material in Wort und Bild
über das Werk und das Leben von
Wolf-Ferrari
Friedrich Haider holt die Musik Ermanno Wolf-Ferraris zurück ins Licht der Öffentlichkeit.
Inmitten der Kriegswirren der Jahre 1940 bis 1943 komponiert Ermanno Wolf-Ferrari ein Violinkonzert
in festlichem D-Dur. Als „anachronistisch“ und „Komponieren mit Scheuklappen“ wurde die künstlerische
Distanz zum Weltgeschehen des Komponisten oft bezeichnet.
Niemand weiß über des Komponisten Gedanken und Gefühle. Zur Komposition veranlasst hat ihn die
beeindruckende Begegnung mit der großen Geigerin Guila Bustabo, in melodisch-romantischer Tonsprache
ohne Bezug zur zeitgenössischen Strömung der Moderne zu schreiben.
Sie waren entflammt füreinander, pflegten eine spirituelle (Brief)-Freundschaft. Die Komposition ist eine Liebeserklärung,
„Für Guila Bustabo in Bewunderung“, ist in der Partitur vermerkt, und ihre Briefe an ihn geben die
gleichbedeutende Antwort.
1944 findet in der Münchner Tonhalle die Uraufführung statt. Die Münchner Philharmoniker unter
Oswald Kabasta sind Bustabos Partner.
Warum dieses beseelte Violinkonzert seitdem ein beispiellos verwaistes Dasein führt, respektive im
Konzertalltag in Vergessenheit geraten ist, ist nicht zu verstehen.
Dank Friedrich Haider kommt es seit einigen Jahren zu einer Renaissance des Deutsch-Italieners
Ermanno Wolf-Ferrari.
Seit dem Dirigenten in einem Londoner Antiquariat eine Partitur des Komponisten
in die Hände fiel, ist er dieser Musik verfallen und wurde fortan zum uneingeschränkten Mentor
des heute fast vergessenen Meisters.
„In Wolf-Ferraris Violinkonzert steckt einfach alles, was ein Geiger sich nur wünschen kann“, so Benjamin
Schmid. Als er von Friedrich Haider die Partitur erhielt, was er sofort Feuer und Flamme. Bei
Wolf-Ferrari hat man das Gefühl, dass es in jeder Sekunde aus ihm singt. In allen vier Sätzen des
Violinkonzertes löst ein genialer melodischer Gedanke den anderen ab. Es hat betörend schöne Eingebungen,
unendlichen Nuancenreichtum, ist auch formal subtil gearbeitet und grandios instrumentiert.
Mit Friedrich Haider ist bei FARAO classics ein Wolf-Ferrari-Zyklus mit der Veröffentlichung mehrerer
Welt-Ersteinspielungen geplant.
Benjamin Schmid
Seine solistische Qualität, die außerordentliche Bandbreite seines Repertoires – neben den üblichen
Werken etwa auch die Violinkonzerte von Hartmann, Gulda, Korngold, Muthspiel, Szymanowski, Weill,
Lutoslawski oder Schönberg – und insbesondere auch seine improvisatorischen Fähigkeiten im Jazz
machen ihn zu einem Geiger mit unvergleichlichem Profil.
Der in Wien geborene Benjamin Schmid spielt auf einer Stradivari ex 1731. Er unterrichtet am Mozarteum
in Salzburg sowie an der Hochschule Bern und gibt weltweit rund 100 Konzerte im Jahr.
Friedrich Haider
1961 in Österreich geboren. 29-jährig wird Friedrich Haider GMD der Opéra National du Rhin in Straßburg.
Mit einem Repertoire von rund 70 Operntiteln folgten Auftritte an den Opernhäusern in Wien,
München, Berlin, Dresden, Barcelona, Amsterdam, Venedig und New York. 2005 verlagerte Friedrich
Haider seinen Arbeitsschwerpunkt in den Konzertbereich und hielt für sieben Jahre die Chefposition
der nordspanischen Oviedo Filarmonía inne. Ab 2012 übernimmt er die Position des Chefdirigenten
und Künstlerischen Leiters am Slowakischen Nationaltheater in Pressburg.