Erstes Vatikanisches Konzil
Gisela Sahm
Die Ökumenische Rundschau widmet sich den historischen Gründen, die zur Einberufung des kürzesten, aber zugleich des einschneidendsten Konzils der Kirchengeschichte führten. Am 8. Dezember 1869 eröffnet, wurde es bereits nach acht Monaten wegen der damaligen politischen Verhältnisse auf unbestimmte Zeit vertagt. Das Erste Vatikanische Konzil wird aus einem ökumenischen Blickwinkel betrachtet. Es schreiben Theologen aus alt-katholischer, anglikanischer, evangelischer, orthodoxer und römisch-katholischer Tradition ihre Sicht über die Nachwirkungen des Ersten Vatikanischen Konzils, die bis in die heutige Zeit reichen, z.B. das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes und die dogmatische Konstitution „Dei filius“ über den katholischen Glauben. Darin entfaltete es die Lehre von Schöpfung und Glaubensakt sowie das Verhältnis von menschlicher Vernunft und göttlicher Offenbarung. Zugleich verurteilte es Atheismus, Materialismus, Pantheismus, Rationalismus und Traditionalismus.