Eschatisches Heil mit eschatischer Anerkennung
Exegetische Untersuchungen zu Funktion und Sachgehalt der paulinischen Verkündigung vom eigenen Endgeschick im Rahmen seiner Korrespondenz an die Thessalonicher, Korinther und Philipper
Ulrich Berges, Rudolf Hoppe, Frank-Lothar Hossfeld, Stefan Schapdick
Mit einem individualeschatologischen Zugang untersucht Stefan Schapdick Texte aus den authentischen Paulusbriefen, die über das Endgeschick des Apostels Auskunft geben. Er zeigt, dass sich Paulus bei der Zusammenstellung eschatologischer Motive wie Parusie, Auferweckung, Verwandlung, Gericht von der konkreten Kommunikation mit der jeweiligen Gemeinde leiten lässt: Seine Eschatologie ist immer tagesaktuell formuliert und nie auf Systematisierbarkeit angelegt. Bei aller Disparatheit und Situationsbezogenheit können aber flexible Grundkoordinaten seines Eschatologiedenkens nachgewiesen werden. Diese gruppieren sich meist um die Parusie Christi, die nicht nur den Moment der Heilsvollendung repräsentiert, sondern auch das Ereignis ist, bei dem Paulus mit göttlicher Anerkennung für seinen Dienst rechnet. Die Kontur seines eigenen Endgeschicks wird dabei wesentlich vom Zustand und Glaubensfortschritt seiner Gemeinden mitbestimmt.