Ethische und rechtliche Fragen am Beginn menschlichen Lebens
Birgit Schröder, Kirsten Soyke
Dieses Werk behandelt Fragen, die sich am Beginn des menschlichen Lebens stellen. Der Umgang mit dem menschlichen Leben in seiner Frühphase ist seit jeher ein brisantes medizinethisches Thema und Gegenstand leidenschaftlicher Debatten gewesen; heute ergibt sich die besondere Bedeutung ethischer und rechtlicher Fragen am Lebensbeginn vor allem aus den Fortschritten der
modernen Medizin sowie der damit zusammenhängenden Steigerung ärztlicher
Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.
Durch die Überschreitung der zuvor durch die Natur gesetzten Grenzen verlangen heute Fragen nach Antworten, die früher keine waren. Viele dieser Fragen sind ungeklärt.
Methoden wie etwa die Stammzellenforschung, die Verwendung embryonaler Stammzellen zu Forschungs- und Therapiezwecken, die Produktion solcher
Zellen, die homologe oder heterologe Insemination sowie die Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik bergen die Chancen und Risiken, die es abzuwägen gilt; die rechtlichen und ethischen Spannungsverhältnisse sind bisher weitestgehend ungelöst.
Eine abschließende ethische und rechtliche Bewertung solcher Fragen und Konflikte vermag dieses Werk nicht vorzunehmen. Es geht weder darum, Grundsatzfragen, wie die nach der moralischen Bewertung reproduktionsmedizinischer Maßnahmen, zu beantworten, noch sollen explizite
Lösungshinweise gegeben werden. Vielmehr soll es als Grundlage für eine Auseinandersetzung mit diesen Fragen dienen, indem bereits erfolgte Diskussionen dargestellt und ethische und
rechtliche Hintergründe beleuchtet werden.
Insbesondere Ärzte, Hebammen, Krankenschwestern, aber auch Theologen, Psychologen sowie Mitglieder klinischer Ethikkomitees sind berufsbedingt unausweichlich mit ethischen und rechtlichen Fragen und Konflikten im
Zusammenhang mit diesem Thema konfrontiert. Dieses Werk soll daher einen praxisorientierten Überblick über die Komplexität dieser Materie für all diejenigen geben, die beruflich mit solchen Fragestellung befasst sind.