Ettringitbildung und Quellverformung an Spachtelmassen
Henrik Funke
Die Ettringitbildung im Beton zählt zu den noch teilweise ungeklärten Problemen. Ohne eine primäre Ettringitbildung in der Anfangsphase der Hydratation ist ein normgerechtes Erstarren des Zements nicht möglich. Zudem basieren schwindungskompensierte Zemente und Sulfathüttenzemente ganz erheblich auf die Ettringitbildung. Eine Volumenvergrößerung infolge der Ettringitbildung im erhärteten Beton kann dagegen zu schweren Schäden führen. Während der Hydratation schwinden Zemente mehr oder weniger, was eine Ursache vieler Probleme im Bauwesen ist. Für manche Anwendungen existiert das Verlangen nach einem expandierenden Zement zur Erzielung einer gewissen „Vorspannwirkung“ auf die Bewehrung. Der Grundgedanke besteht bei allen Systemen darin, dass durch ein gesteuertes Treiben die Schwindung kompensiert oder überkompensiert wird. Eine Quellung infolge der Ettringitbildung ist hier ein gewollt herbeigeführtes Sulfattreiben.