Eucharistie- Kompetenz
Wort und Wandlung auf dem Altar und im Herzen
P. Winfried M. Wermter C.O.
VORWORT
In letzter Zeit wurde viel über die Zulassung zur hl. Kommunion von geschiedenen und wieder-verheirateten Gläubigen diskutiert. Das war zwar nicht das wichtigste Problem der Familien-Syno-de, aber wir kommen auch nicht ganz an diesem Thema vorbei. Darum das Hauptthema dieser Veröffentlichung. Es möchte daran erin¬nern, dass es beim Kommunion-Empfang um mehr geht, als um die viel erwähnte „Gastfreund¬schaft“ oder um eine Geste der „Barmherzigkeit“. Denn auch der Empfang des Leibes und Blutes Christi setzt eine gewisse „Kompetenz“ voraus, nämlich vor allem die Fähigkeit und Bereitschaft zur Teilnahme am Kreuzesgeheimnis Christi.
So schmerzlich die Nicht-Zulassung zum Kom-munion-Empfang für viele auch sein mag – wir müssen lernen und lehren, dass man sich nicht nur durch die hl. Kommunion mit Gott vereinigen kann. Wenn die „Kommunion des Kreuzes“
(Pascha-Mysterium) recht verstanden und prakti-ziert wird, ist der Ausschluss von der liturgischen Kommunion in der hl. Messe nicht mehr eine Ausgrenzung. Wenn wir aber den Empfang des Leibes und Blutes Christi zu „billig“ machen, können wir den Menschen die Chance verbauen, in das Geheimnis des Kreuzes wirklich hineinzu-wachsen und bis hin zur felix culpa zu reifen. Denn sonst könnte eine oberflächliche Barmher-zigkeit sehr unbarmherzig werden…
Darum dieser Aufsatz mit einem ungewöhnli-chen Titel und noch einige Impulse zur Vertie-fung der eucharistischen Frömmigkeit.