„Europawahl“
Juergen Weber
Die didaktische DVD „Europawahl“ zeigt die Entwicklung der „gemeinsamen Versammlung“ von der Gründung der acht Mitgliedstaaten 1952 über die erste Direktwahl 1979 bis zum heutigen Europäischen Parlament, das auf der Grundlage des Vertrags von Lissabon arbeitet. In der Europäischen Union, die nach dem Beitritt Kroatiens 28 Mitgliedstaaten umfasst, wurde das Parlament längst vom zahnlosen Debattierclub zum Organ mit weitreichenden Mitentscheidungsbefugnissen. Die Bedeutung der Stimme der europäischen Bürgerinnen und Bürger in „ihrem Organ“ innerhalb der Europäischen Union wird durch folgenreiche Entscheidungen in der Finanzkrise deutlich, die sich auch auf soziale Belange und die Jugendarbeitslosigkeit auswirken.
Ein Schwerpunkt des Films liegt auf den Wahlverfahren zum Europäischen Parlament. Dabei wird auf aktuelle Debatten wie die Sperrklausel von Parteien oder das Wahlrecht für europäische Bürgerinnen und Bürger mit Wohnsitz in einem anderen Mitgliedstaat eingegangen. Der Zeitpunkt der Wahl, Legislaturperiode, Anzahl der Sitze pro Mitgliedstaatund die Fraktionsbildung im Europäischen Parlament sind weitere Themen der didaktischen DVD. Diese wirft auch aktuelle Fragestellungen für den weiterführenden Unterricht auf: Immer mehr europakritische, rechtspopulistische oder rechtsradikale Parteien ziehen ins Europäische Parlament ein. Welche Auswirkungen hat es auf die europäische Politik, wenn viele Abgeordnete dort europakritische, nationale und fremdenfeindliche Interessen vertreten? Und: was passiert, wenn das Europäische Parlament durch mangelnde Wahlbeteiligung immer weniger Rückhalt bei seinen Bürgerinnen und Bürgern hat?