Evi Fersterer
Loys Egg
Ein durchscheinendes Licht liegt weich auf der Landschaft. Ein Silbergrün, Büsche und Olivenbäume, wie Kokons verpuppt, wolkig wie Watte, wie Perlen gereiht, durch Gaze schimmernd, bleich zieht das Licht einen geheimnisvollen Schleier, der Milchton eines Opals, oszillierend – stille Töne – sinnlich innere Harmonie. Grau-weißer Dunst brütet in der Höhe. Ein Gleiten zwischen Realem und Traumhaftem, die Schwerelosigkeit einer Schwingung. Baumreihen in der Schwebe, kein Luftzug, Zeitstillstand. Evi Fersterer versetzt die Landschaft in eine Zeitlosigkeit. Diese Landschaften aus dem Jahr 1989 zeigen die ruhige Existenz der Dinge, ein unirdischer Frieden von geheimer poetischer Intensität. Es verdämmert das Gegenständliche.
Eine Unbestimmtheit hinsichtlich Grund und möglicher Figur, auf eigenartige Weise raumhaltig. Ein vibrierender Farbraum, eine Traumvision von Licht. Da wird die Transparenz der Farbe zu einem Gleichnis einer hellen Transzendenz der Welt.
Diese Landschaften sind nicht betretbar, als wäre da eine undurchdringliche, gläserne Zone wie im Roman „Die Wand“ der österreichischen Schriftstellerin Marlene Haushofer.