Fabeln II
Lehrhaft witzig amüsant
Ekkehart Dr. Mittelberg
Fabeln bleiben fabelhaft
Ich erzähle in meinem Buch noch einige Fabeln in der Tradition Äsops und Lessings. Aber die meisten meiner Fabeln wollen mehr unterhalten als belehren. Deswegen spielen sie ironisch mit der traditionellen Form.
Erleben Sie, wie ein Pfau mit einer beschämenden Blamage umgeht, wie ein Hofmaler den Spiegel der Selbstkritik ersetzt, dass sich ein Löwe vergeblich mit einem Schafspelz tarnt und wie ein properer Ganter als Propagandist scheitert.
Erkennen Sie, wie die bekannte Fabel von der Grille und der Ameise alternativ umgewandelt wird, wie man die Kehrseite der Tugenden politisch nutzt, wie Gärtner ihre Perspektive auf Unkraut wechseln und wie schwierig es ist, sich keinen Bären aufbinden zu lassen.
Amüsieren Sie sich über Fabeln, die selbst reflektierend mit dem Wort fabelhaft, mit der Lehre und ihrer didaktischen Wirkung spielen.
Lächeln Sie über bittende Schafe als Anspielung auf zeitgenössische Politik, über vermeintlich saublöde Tiere, den Sarkasmus von Spinnen und das Schicksal von Eintagsfliegen.
Fragen Sie sich, ob Fabeln mit dem Thema Moral moralisch sein müssen, ob Fabeln überholt sind und welchen Reiz es haben kann, Fabeln im Dialekt zu erzählen.
Sie erkennen, dass sich das schlichte Gewand von Fabeln auch für Philosophie eignet, zum Beispiel über die Relativität von Schönheit und über das Lachen.
Hoffentlich kann ich Sie am Ende mit meinem Optimismus anstecken, dass Fabeln beliebt sind und dass sie sich weiter entwickeln lassen.