Facilities Management für die Fabrik
Axel Kuhn, Irmo H Lehmann
Fabriken gehören zu den komplexesten Gebilden, die im Zusammenspiel von Technologie und Personalorganisation geplant, realisiert und betrieben werden. Automatisierung einerseits und vom Marketing getriebene Produkt- und Variantenvielfalt andererseits haben die Management- und Unterstützungsfunktionen mehr und mehr wachsen lassen. Die zugehörigen Gemeinkostenblöcke erreichen heute Größenordnungen von fünfzig Prozent der Gesamtkosten.
Fabrikplanung ist vorausgedachte wettbewerbsfähige Produktion. In den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Prozessorientierung und Lean Production zu Maximen entlang des Materialflusses. In den Fabriken begann die Fokussierung auf Kernkompetenzen und die Auslagerung von Unterstützungsfunktionen. Weitere Potentiale zur Produktivitätssteigerung liegen heute in der verbesserten Planung der Unterstützungsfunktionen. Im Besonderen gilt dies für Facilities Management. Die zunehmenden Anforderungen an die energetische Effektivität der Produktion und an das Management fabrikstruktureller Wandlungsprozesse erfordern eine Professionalisierung mit neuen Planungsmethoden und -verfahren für Leistungen, Ressourcen und Schnittstellen. Zu den Erfolgsfaktoren gehören klar definierte Kunden-Lieferanten-Schnittstellen, die einen effektiven Betrieb und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in allen Bereichen der Fabrik sicherstellen. In der vorliegenden Arbeit wird die Planung von Facilities Management in die Fabrikplanung integriert. Das Ergebnis ist ein Planungsverfahren zur ganzheitlich effektiven Leistungs- und Ressourcenplanung. Die praktische Anwendung des Verfahrens wird mittels Fallstudien veranschaulicht.
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Irmo H. F. Lehmann, Jahrgang 1972, studierte Wirtschaftsingenieurwesen der Fachrichtung Maschinenbau an der Technischen Universität Braunschweig und ist nach Stationen in der Stahlindustrie und Managementberatung aktuell als Leiter Produktentwicklung und Konzepte bei der HOCHTIEF Solutions AG tätig. Die vorliegende Dissertation erstellte er berufsbegleitend am Lehrstuhl für Fabrikorganisation der Technischen Universität Dortmund.