Familiale Ressourcen als entscheidende Faktoren für Bildungserfolg?
Über die Zusammenhänge von sozialer Herkunft und Erfolg in der Grundschule
Susanne Gerleigner
Vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwieweit die Kapitalausstattung der Eltern Einfluss auf den Schulerfolg eines Schülers am Ende der Grundschulzeit nimmt. Wirken das ökonomische, das kulturelle und das soziale Kapital der Eltern primär vermittelnd zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg oder haben die drei Kapitalsorten über den sozialen Status hinaus eigenständige Effekte auf Testleistungen und Noten? Welche konkrete Rolle spielen die Kapitalsorten der Eltern für den tatsächlichen Kompetenzerwerb der Schüler und wie beeinflusst diese Ressourcenausstattung die Notengebung durch die Lehrkräfte?
Mit Daten der Längsschnitt-Studie Koala-S (Kompetenzaufbau und Laufbahnen im Schulsystem) konnte gezeigt werden, dass der Bildungsstatus der Eltern über alle berücksichtigten Variablen hinaus einen direkten Einfluss auf die Notengebung aufweist, die Testleistungen hingegen wurden nicht direkt beeinflusst. Von den Kapitalsorten kommt dem kulturellen Kapital die wichtigste Mediatorrolle zu, gefolgt vom sozialen Kapital. Insgesamt nehmen die soziale Herkunft der Schüler, die Ressourcenausstattung der Eltern und die individuellen Schülermerkmale mehr Einfluss auf die Notengebung als auf die Testleistungen.