Feldpost nach Damme
Die Briefe des Füsiliers Bernhard Hülsmann an seine Familie
Andreas Kathe, Martin Meyer
Es ist bekannt, dass 55 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren haben. Doch wer kann sich das Leid vorstellen, das in jenen Jahren durch den kriegsbedingten Tod von täglich mehr als 30.000 Menschen weltweit verursacht worden ist? Das Unbegreifliche gewinnt eine neue Dimension, wenn man den Blick auf das einzelne Schicksal lenkt. Der vorliegende Band mit Feldpostbriefen des jungen Infanteristen Bernhard Hülsmann an seine Familie nach Damme vermittelt anschaulich, welches Hoffen und Bangen an der Front und zu Hause herrschte.
Bernhard Hülsmann verliert sein Leben am 17. Januar 1945 im Alter von 18 Jahren. Er stirbt 85 km nördlich von Warschau in der Nähe des polnischen Dorfes Zawady Dworskie „im Kampf für die Freiheit unseres Volkes gegen den Bolschewismus getreu seinem Fahneneid“, wie es im Brief seines Kompanieführers an die Familie Hülsmann heißt. Es ist eine jener stereotypen Redewendungen, die in allen Briefen wiederkehrt und gerade in der überaus grausamen Endphase des Kriegs hunderttausendfach die Angehörigen erreicht.