Felix Hartlaub in Mannheim
Nikola Herweg
Seine »fast bis zur Grausamkeit genauen Beschreibungen« werden dem Schriftsteller Felix Hartlaub (1913-1945) postum den Ruf eintragen, »eines der stärksten Prosa-Talente« seiner Generation gewesen zu sein. Während seines kurzen Lebens – seine Spuren verlieren sich im April 1945 – bleibt er aber ein Autor ohne Werk. Hartlaubs literarische Anfänge wie auch die als bildender Künstler reichen bis in seine Kindheitsjahre in Mannheim zurück. Dorthin schickt er auch seine heimlich verfassten Aufzeichnungen über Zynismus, Duckmäusertum und Dekadenz im Sperrkreis um Hitler, die Vater und Schwester nach Kriegsende herausgeben. Als Militärhistoriker hatte der dem NS-Regime ambivalent gegenüberstehende Hartlaub im Führerhauptquartier am offiziellen Kriegstagebuch mitgeschrieben.