Financed Carbon Footprints-Herausforderungen bei der erhebung und mögliche Auswirkungen auf Energieinvestitionen
Jörg Doppelfeld
Analog zum „Product Carbon Footprint“ von Waren und Dienstleistungen ist von verschiedenen
Seiten die Verwendung eines „Financed Carbon Footprints“ vorgeschlagen worden, um die Auswirkungen
von Kapitalanlageprodukten auf das Klima zu beschreiben. Er wird berechnet als Quotient
der Emissionen, die einem Vermögenswert, beispielsweise einem Unternehmen, zugeordnet
werden, dividiert durch das investierte Kapital. In dieser Studie wird dieser Ansatz konzeptionell
und methodisch untersucht. Es wird gezeigt, dass Reduktionen des Financed Carbon Footprints
von Kapitalanlageprodukten nicht notwendigerweise durch Investitionen in klimafreundliche
Technologien verursacht wird, sondern ganz andere Ursachen haben kann. Der Financed Carbon
Footprint ist deshalb als Steuerungsgröße im Sinne des Klimaschutzes ungeeignet; dies gilt auch
für Energieinvestitionen in Schwellenländern. Als Alternativen werden Methoden vorgeschlagen,
die auf Benchmarks und Baselines beruhen.