Flatey-Frey
Jón Bjarni Atlason, Gudbergur Bergsson, Hans Brückner
Flatey-Frey ist ein Schlüsseltext. Er entstand 1970, als Guðbergur Bergsson sich vom bildenden Künstler zum Schriftsteller entwickelte. Heute gilt Guðbergur Bergsson (geb.1932) als bedeutendster zeitgenössischer Schriftsteller Islands.
Das altnordische Freyr bedeutet Herr, im althochdeutschen fro, was eigentlich kein Name, sondern eine Bezeichnung ist. Es dürfte sich um eine tabuisierte Bezeichnung eines germanischen Fruchtbarkeitsgottes handeln, dessen Name selbst unbekannt ist.
In Flatey-Frey spricht Guðbergur Bergsson essentielle Fragen vom Werden der Kunst an. Wie entstehen Bilder und Worte, wie wächst Gestalt und Form? Was formt sich in den Zwischenbereichen von Literatur, Malerei und Musik? Durch Guðbergur Bergssons Flatey-Frey nehmen wir unmittelbar am Prozess dieser Gestaltwerdung teil. Es formen sich Identitäten und Geschlechter. Guðbergur Bergsson erweist sich als Europas erster Genderpoet.