Flexibilisierung von Studium und Lehre
Joachim Preusse
Ausgelöst durch die bildungspolitische Idee des „lebenslangen Lernens“, die veränderte Zusammensetzung sowie unterschiedliche Lebens- und Erwerbssituationen von Studierenden ist das Thema „Flexibilität von Studium und Lehre“ erneut in den Fokus hochschulpolitischer Debatten gerückt. Auch aufgrund von Veränderungen am Markt für akademische Bildung und neuartige Kompetenzerfordernisse in der digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt gewinnt das Thema für Hochschulen an Bedeutung. In der näheren Zukunft liegen Flexibilisierungspotenziale u. a. in einer noch konsequenteren Realisierung der Chancen, die die Modularisierung des Lehrangebotes für die Gestaltung der Curricula und individueller Studienverläufe bietet, in der zeitlichen Streckung von Studienphasen und der damit verbundenen Flexibilisierung der Studiendauer sowie in einer offensiveren Anrechnungspolitik. Dieser Werkstattbericht fasst Zukunftsszenarien zur Flexibilisierung des Hochschulstudiums zusammen und beschreibt Flexibilisierungsmöglichkeiten auf der Ebene der einzelnen Lehrveranstaltung und einer übergreifenden studienstrukturellen Ebene. Dabei wird deutlich, dass zahlreiche Alternativen zum bzw. Ergänzungsmöglichkeiten des Vollzeitpräsenzstudiums in örtlicher, zeitlicher und abschlussbezogener Hinsicht bestehen und sich z.T. auch ohne großen Aufwand umsetzen lassen.