Flexible Prozessunterstützung durch Empfehlungssysteme. Referenzmodell und prototypische Implementierung
Thomas Burkhart
Aufgrund sich ständig wandelnder Rahmenbedingungen sehen sich Unternehmen auf den heutigen Märkten zunehmend mit der Anforderung konfrontiert, ihre Geschäftsprozesse möglichst flexibel auf unvorhergesehene Änderungen anzupassen. Hierbei bildet die Entwicklung von Informationssystemen, welche auch nicht antizipierte Prozessverläufe adäquat zu unterstützen vermögen, eine noch nicht hinreichend gelöste Problemstellung. Vor diesem Hintergrund präsentiert die vorliegende Arbeit einen innovativen Lösungsansatz, der klassische Eigenschaften eines Workflowmanagementsystems um ausgewählte Funktionen aus der Domäne der Empfehlungssysteme, im Rahmen eines fachkonzeptionellen Referenzmodells, kombiniert. Bedingt durch die Natur von Empfehlungssystemen ist der Ansatz damit in der Lage, sowohl den Kontext einer prozessualen Situation als auch nutzerindividuelle Präferenzen zu berücksichtigen und damit möglichst genaue Empfehlungen zur Bewältigung einer eingetretenen Prozesssituation zu formulieren. Neben der theoretischen Konzeption des Referenzmodells wird dessen konkrete Funktionsweise auch im Rahmen der Anwendungsdomäne der E-Mail-basierten Geschäftsprozesse anhand eines Softwareprototypen validiert und mittels eines realitätsnahen Anwendungsbeispiels empirisch evaluiert.
Durch die Aufarbeitung der Problemstellung, sowohl aus theoretischer wie auch praktischer Perspektive heraus, erweist sich die Arbeit nicht nur für Wissenschaftler von Interesse, sondern vermag auch der Praxis als Impulsgeber zur Konstruktion neuartiger Ansätze im Bereich des flexiblen Prozessmanagements zu dienen.