Flüchtlingsarbeit in Hamburger Moscheen
Katharina Schackert
Derzeit sind so viele Menschen auf der Flucht, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Obwohl die meisten Flüchtenden innerhalb ihres eigenen Herkunftslandes oder in unmittelbare Nachbarländer fliehen, wird Europa immer attraktiver als Fluchtziel. Diese Tendenz hat einen Diskurs herbeigeführt, der die europäische Staatengemeinschaft bezüglich des Umgangs mit den geflüchteten Menschen entzweit. Auch die Fronten innerhalb der europäischen Länder haben sich verschärft – ein Plädoyer für „Willkommenskultur“ steht einem Anstieg fremdenfeindlicher Gewalt gegenüber. Als Antwort haben sich zahlreiche ehrenamtliche Gruppierungen gefunden, die den Geflohenen auf verschiedenste Art und Weise zur Seite stehen. An diesem ehrenamtlichen Engagement sind auch muslimische Helfer beteiligt, die einen ähnlichen Kultur- und Religionshintergrund wie viele der Geflüchteten besitzen. Dass die muslimische Community einen großen Beitrag innerhalb der Flüchtlingshilfe leistet, wird in der Öffentlichkeit bis heute kaum wahrgenommen. Dabei ergaben neueste Studien, dass sich Muslime in Deutschland stärker in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe engagieren als Angehörige anderer Religionsgemeinschaften oder Atheisten.
In der vorliegenden Untersuchung beleuchtet Katharina Schackert die Beschaffenheit der muslimischen Flüchtlingshilfe in Hamburg und geht der Frage nach, inwiefern die geleistete Flüchtlingsarbeit in Hamburger Moscheegemeinden einen positiven Beitrag zur Entwicklung der muslimischen Wohlfahrtspflege leistet.?