Förderung des fachspezifischen Professionswissens von Chemielehramtsstudierenden
Stefan Anthofer
Die Entwicklung des Professionswissens von Chemielehramtsstudierenden ist insbesondere in Bezug auf die Planung und Durchführung von Experimenten bisher kaum untersucht. Um diese Forschungslücke zu schließen, wurde ein universitäres Seminar zum Einsatz von Schülerexperimenten im Chemieunterricht konzipiert und evaluiert. Dem Prinzip der Learning Studies folgend entwickeln je zwei Studierende ein Unterrichtskonzept zum Thema Stofftrennung und führen dieses an drei über das Semester verteilten Schülertagen mit unterschiedlichen Lerngruppen im Lehr-Lern-Labor der Chemiedidaktik Regensburg durch.
Dabei werden alle Unterrichtsstunden videografiert und anschließend mit Hilfe von Videokodiermanualen ausgewertet. Die Studierenden, die selbst nicht unterrichten, verfolgen die Unterrichtsstunden der anderen Seminarteilnehmer und füllen dazu jeweils Unterrichtsbeobachtungsbögen aus. Zudem bewerten die Schülerinnen und Schüler die in den Unterrichtsstunden durchgeführten Experimente mittels eines Fragebogens.
Um die einzelnen Stundenkonzepte sukzessiv zu optimieren, werden u.a. die erstellten Unterrichtsvideos, die ausgewerteten Unterrichtsbeobachtungsbögen und die Schülereinschätzungsbögen nach jedem Schülertag von den Studierenden analysiert. Dieses Seminar wurde insgesamt dreimal durchgeführt. Als Erhebungsinstrumente wurden Paper-Pencil-Tests, Leitfadeninterviews und Videokodiermanuale verwendet. Im Buch werden u. a. die Ergebnisse Lernzuwachs der Studierenden (N=54) und der Schülerinnen und Schüler (N=250) vorgestellt.