For Dis-closing Separate Space
KARTIERUNGEN KOOPERATIVER PLANUNGSARBEIT AM COTTI, AM KOTTI UND AM HERMANNPLATZ IN BERLIN
Maria Arnold, Laurenz Blaser, Chloe Borreguero Boleis, B. Paula Granda Ojeda, Anders Grivi Coleman, Oliver Gudzowski, Julia Hartmeyer, Gustav Ingold, Jakob Köchert, Sarah Malinowski, Dagmar Pelger
Trotz der zunehmenden Finanzialisierung und Privatisierung von Stadtraum entstehen vielerorts Räume, die sich aus einer nicht-renditeorientierten Praxis heraus entwickeln. Auch aufgrund mangelnder kommunaler Absicherung findet in Berliner Nachbarschaften eine stadtpolitische Selbstermächtigung statt, indem Orte jenseits von Marktlogiken als für alle zugängliche und gemeinsame Räume offengehalten werden.
Dieser zivilgesellschaftlichen Planungsarbeit, die auch die sozialen Gefüge am Ort erhält und weiter stärkt, wurde an drei Orten in Berlin nachgegangen: Im Nachbarschaftsraum neben dem Kotti-Shop im Neuen Zentrum Kreuzberg entsteht eine kollektive Spielplatzplanung; die station urbaner kulturen/ nGbK Hellersdorf hält für eine freiräumliche Allmende am «Place Internationale» eine Nutzungsvereinbarung, die Initiative Hermannplatz unterstützt die Nachbarschaft im Kampf gegen den Abriss des Karstadtgebäudes und die Verdrängung lokaler Gewerbetreibender.
Studierende haben sich ein Semester lang als Kartograf:innen in eine Kooperation mit den Initiativen vor Ort begeben und drei grossformatige Zeichnungen erstellt, die die kooperativen Arbeitsweisen im jeweiligen Kontext modellhaft für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung aufzeigen. Sie veranschaulichen den Zusammenhang zwischen selbstverwalteter Planungsarbeit und nachbarschaftlicher Raumproduktion und befragen die Rolle von Politik und Verwaltung als – eigentlich – Gemeingut-sichernde Instanz. Als Handreichung und Debattenbeitrag dienen die Kartierungen der Etablierung kooperativer Designansätze im Widerstand gegen eine renditeorientierte Stadtentwicklung.