Formierungen des konfessionellen Raumes in Ostmitteleuropa
Evelin Wetter
Sprechen wir heute von einem „typisch evangelischen“ oder „typisch katholischen“ Kirchenraum, so sind dahinter stets Akteure zu vermuten, die diese Räume einst aktiv gestalteten, ihnen einen unverwechselbaren Ausdruck gaben. Auch in Stadt- bzw. landesherrlichen Gebieten haben sich über einen längeren Zeitraum konfessionelle Räume formiert.
Der Vorgang selbst umfaßt ein Ineinandergreifen von materiellem Gestalten, der aktiven Nutzung dieser Räume und dem Sprechen bzw. Schreiben darüber. Diesbezüglich bietet Ostmitteleuropa mit seinen Strukturmerkmalen „Multikonfessionalität“, „Polyethnizität“ und zudem einem großen Gewicht der Stände ein lohnendes Untersuchungsfeld: Die Frage nach dem konfessionellen Raum gerät so zum Prüfstein für die konfessionellen Werte und Codierungen geschaffener Lebenswelten.