Franciscus de Prato
Facetten seiner Philosophie im Blick auf Hervaeus Natalis und Wilhelm von Ockham
Christian Rode
Franciscus de Prato (14. Jh.) hat sich immer wieder mit der Philosophie Ockhams auseinandergesetzt. Diese Arbeit zeigt auf, wie bedeutsam für beide Philosophen die Sprachtheorie ist. Der Angelpunkt ist dabei die Annahme entweder eines Satzes im Geiste (Ockham) oder einer Proposition, die aus Dingen besteht (Franciscus). Diese Entscheidung wirkt sich dann auf verschiedenste Gebiete der Philosophie aus. Am Beispiel der Kategorienlehre wird dies deutlich: Kategorien sind Aussagbares. In Sätzen aussagbar sind aber für Ockham nur mentale Begriffe, keine Dinge. Also ist für ihn die Kategorienordnung keine Ordnung von extramentalen Dingen, sondern nur von mentalen Zeichen. Anders Franciscus: Für ihn sind Gegenstände, nicht Zeichen primär aussagbar. Also ist für ihn die kategoriale Ordnung eine reale Hierarchie.
Welches Licht wirft diese Auseinandersetzung auf das Verständnis der Philosophie Ockhams und der des Franciscus? Weitaus wichtiger als der universalientheoretische Unterschied zwischen Nominalismus und Realismus ist für beide Denker ihre satztheoretische Ausrichtung.
Ausgezeichnet mit dem Preis an Studierende der Ruhr-Universität Bochum