Franz Bernhard – Werkverzeichnis der Zeichnungen
Band 1: 1963-1975, Band 2: 1976-1986, Band 3: 1987-1994, Band 4: 1995-2013
Gesa Bartholomeyczik, Franz Bernhard, Carsten Erdle, Peter Anselm Riedl, Andreas Schell
Selbst als Zeichner war Franz Bernhard ein Bildhauer. Er schliff und weißte das Papier, wenn er Korrekturen an der Zeichnung vornahm. Varianten und Vorstufen blieben hingegen sichtbar, so dass die Körper ihren eigenen Bewegungsradius bekamen. Die Zeichnung war für Franz Bernhard eine Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur und dem Raum, der sie umgab. Vor allem jedoch eine Suche, bei der der Künstler auf Formprobleme stieß, die er in der Zeichnung befreit von der Schwerkraft lösen konnte. Am liebsten wäre es ihm wohl gewesen, er hätte das Papier bildhauerisch wie Holz oder Stein behandeln und aus ihm die Form schaffen können. „Ich quäle und schinde das Papier, ich misshandle die glatte Fläche“ charakterisierte der 1934 in Südböhmen geborene Künstler einmal seine Arbeitsweise. Ein der Bildhauerei untergeordnetes Medium war die Zeichnung für Bernhard nie. Bernhard, der 2013 starb, hat gut 3.900 Papierarbeiten in Tusche, Bleistift und Mischtechnik hinterlassen. In den 1970er Jahren begannen die Bemühungen Franz Bernhards und seiner Frau, diese Werkgruppe zu ordnen und zu dokumentieren. Das vierbändige Werkverzeichnis greift auf diese Anfänge zurück und hat sie nun wissenschaftlich aufgearbeitet. Ergänzt durch Aufsätze, biografische Angaben und Literaturhinweise, erlaubt es nun erstmals eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Zeichnungen von Franz Bernhard.
Das 4-bändige Werkverzeichnis erscheint auch als Vorzugsausgabe mit einer Originalzeichnung, einer Radierung oder einer Kleinskulptur.