Frauenschicksale in Cajkovskijs Puskin-Opern
Aspekte einer Werke-Einheit. Band 5.
Kadja Grönke
Die eingehende Untersuchung der Frauenschicksale in Cajkovskijs Opern „Eugen Onegin“, „Mazepa“ und „Pique Dame“ liefert einen grundlegenden Beitrag zur neueren Cajkovskij-Forschung mit dem Ziel, zu den Quellen zurückzufinden und die Ikonisierung des Komponisten durch seine Familie und die Sowjetideologie zu revidieren. Der Blick auf die weiblichen Hauptrollen erweist sich als besonders ergiebig, weil an ihnen musik- und textanalytisch die werkimmanenten Aspekte einer homogenen künstlerischen Konzeption sichtbar gemacht werden können. Darüber hinaus kommt ein biographischer Denkansatz zum Tragen, wonach Cajkovskijs Leben und die Frauenschicksale seiner Puskin-Opern in eine wechselseitige Beziehung treten und so ein Grundmodell des Tragischen entstehen lassen, das durch den Zentralbegriff des Scheiterns in die Nähe der Existenzphilosophie rückt.