Freigespannte textile Membrankonstruktionen
Geschichtliche, materialtechnische, konstruktive und gegenwärtige Entwicklungen
Diether S. Hoppe
Die Entwicklungsgeschichte der Menschheit wäre ohne freigespannte textile Membrankonstruktionen wohl schwer denkbar. In erster Linie denkt man hier an die Anwendung textiler Membrankonstruktionen zur Erforschung, Entdeckung und Eroberung der Welt zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Da sind die Schiffssegel, mittels derer schon vor 6000 Jahren der Wind in Bewegungsenergie umgesetzt wurde, aber auch der ewige Traum der Menschheit vom Fliegen, der mittels unterschiedlicher Membrankonstruktionen eingelöst werden konnte. Auch zur Dienstbarmachung der Windenergie als Arbeitserleichterung für die Menschen wurden in der Landwirtschaft schon sehr lange textile Membrankonstruktionen, nämlich Windräder, sei es zum Wasserschöpfen, sei es zum Getreidemahlen, eingesetzt. Membrankonstruktionen lösten aber auch ein anderes Grundbedürfnis des Menschen, nämlich das der Behausung. Fast immer ging im Laufe der Geschichte der Impuls von den technischen Anwendungen aus, die Neuerungen wurden zuerst dort erforscht und eingesetzt, und erst dann in das Gebiet der Baukunst übertragen. Dies aufzuzeigen ist das Hauptanliegen der vorliegenden Publikation.