Für Hans-Jürgen Krahl
Beiträge zu seinem antiautoritären Marxismus
Emanuel Kapfinger, Gerber Meike, Julian Volz
Hans-Jürgen Krahl war ein unglaublicher Revolutionär: Um 1968 gab es niemanden, der den Versuch einer »historisch angemessenen Vermittlung von Theorie und Praxis« derart intensiv betrieben hat wie er. Als Vorstandsmitglied des SDS lieferte er wichtige Überlegungen zur Organisation der Studierendenbewegung. Er stellte sich nicht nur entschieden gegen eine autoritäre Wende der Bewegung, sondern setzte ihr ein Modell antiautoritärer Emanzipation entgegen. Als einer der Theorieköpfe von ’68 debattierte er mit den Intellektuellen der Frankfurter Schule auf Augenhöhe und arbeitete an einer eigenständigen Weiterentwicklung der Kritischen Theorie. Trotz seines frühen Todes mit 27 Jahren hinterließ er ein faszinierendes Lebenswerk, das auch heute einen wichtigen Fundus für Theorie und Praxis der antiautoritären Linken bietet.
Der Band beschäftigt sich mit Krahls zentralen Themen wie Klassenanalyse, seiner Auseinandersetzung mit Adorno, Vermittlung von Theorie und Praxis oder Dialektik. Zudem wird ein Blick auf die internationale Rezeption und seine zeitgenössische Relevanz geworfen.
Mit Beiträgen von Pauline Corre-Gloanec, Robin Mohan, Alexander Kluge, Hermann Kocyba, Hans-Jürgen Krahl, Marcello Tarì, Frieder Otto Wolf u. a.