Funken-Wellen-Radio
Zur Einführung eines technischen Konsumartikels durch die deutsche Rundfunkindustrie 1923-1939
Ralf Ketterer, Heide Riedel
Es waren Bastler, Ingenieure, Wissenschaftler und Unternehmen, die sich seit Ende des 19. Jahrhunderts mit physikalischen Erscheinungen wie Funken und Wellen beschäftigten, was schließlich im 20. Jahrhundert zur Konstruktion des alltäglichen Konsumgegenstandes ‚Radio‘ führte. In Deutschland wurde der Rundfunk 1923/24 eingeführt. Die ersten Geräte, mit denen man sich die Programme der Sende-
gesellschaften ‚zu Gehör‘ bringen konnte, waren primitive, oft selbst gebastelte Detektorempfänger oder technisch hochkomplizierte Apparaturen, die das Vermögen des Laien mitunter überstiegen und ihn daher eher abschreckten, sich dem neuen Medium Hörfunk anzunähern.
Wie die sich entwickelnde deutsche Rundfunkindustrie es schaffte, in den Jahren 1923 bis 1939 für den wachsenden Markt geeignete Geräte zu entwickeln, ist Untersuchungsgegenstand dieses Buches. Es wird beschrieben, wie sich mit der technischen Entwicklung auch Marktstrategien und Werbekampagnen veränderten, wobei Designaspekte und Preisgestaltung zusätzliche Faktoren waren. Mit Anekdoten und Bildmaterial ‚gewürzt‘, wendet sich diese Publikation an jeden, der an Zeit- und Rundfunkgeschichte interessiert ist.