G. I. Widmann
Retrospektive
Sarah Debatin, Herbert Eichhorn, David Gaiser, Maren Keß-Helbig
Würdigung zum 100. Geburtstag einer Künstlerin, die eine der wichtigen figurativen Positionen der jungen Bundesrepublik vorstellt
Sie war eine ungewöhnliche Malerin, die mit dem Künstlernamen ihr Geschlecht zu verbergen suchte, während sie gleichzeitig auf ihren großformatigen Leinwänden die eigenen Lebensumstände als freischaffende Künstlerin und alleinerziehende Mutter thematisierte. G. I. Widmann (1919 – 2011) studierte während des Zweiten Weltkriegs an den Akademien in Düsseldorf, Stuttgart und Wien. In ihrer Heimatstadt Reutlingen arbeitete sie bis zu ihrem Tod 2011 im eigenen Atelier und hinterließ ein Œuvre, das Geltung als eine der bedeutenden figurativen Positionen der 1950er und 1960er Jahre beansprucht. Der Band zur Retrospektive zeugt von einer starken Persönlichkeit und beleuchtet neben dem künstlerischen Selbstverständnis auch die Einflüsse von Gesellschaft sowie persönlichen Lebenszusammenhängen – stellvertretend für die Situation weiblicher Kunstschaffender im Allgemeinen.
Der Katalog erscheint begleitend zur Ausstellung im Kunstmuseum Reutlingen, Spendhaus, vom 6. Juli bis 6. Oktober 2019.