Ganz Mensch werden
Vom Gottesdienst zum Menschendienst
Helmut Waltersdorfer
Seit Jahrhunderten werden Gottesdienste in kaum veränderter Form abgehalten. Mit einer gleichbleibenden, zunehmend unverständlichen Inszenierung, in einem starren Setting, in für alternative Formen ungeeigneten Räumen. Und in einer Sprache, die veraltet ist. Dass all das nicht mehr zeitgemäß ist, äußert sich nicht zuletzt in einem starken Rückgang der Gottesdienstbesuche. Das beeindruckt aber die Kirchenführung nicht, sondern sie beschäftigt sich lieber mit organisatorischen und Verwaltungsthemen.
Ein zweiter Grund der dieses Buch gleichsam notwenig gemacht hat, ist das Gottesbild der christlichen Kirchen, das immer mehr in einen Erklärungsnotstand führt. Wie kompliziert muss die Dreifaltigkeit erklärt werden? Was ändert die Aussage im täglichen Leben, dass Jesus gleichzeitig Gott und Mensch sei? Für Jesus war Gott ein „Vati“, ein „Papa“. Ist das noch ein gültiges Bild?
Die Inhalte einer von Helmut Waltersdorfer formulierten Liturgie orientieren sich an dem, was Jesus vorgelebt hat: an offenen Tischgemeinschaften, an der Zuwendung zu den Menschen. Es werden bekannte und neue Elemente in Form einer neuen Liturgie beschrieben und Vorschläge für neue Räume gemacht.