Gegenwart und Zukunft des lokalen und regionalen Fernsehens in Ostdeutschland
Inka Brunn, Wolfgang Schulz, Wolfgang Seufert
Zum ersten Mal haben die fünf ostdeutschen Medienanstalten eine gemeinsame Studie in Auftrag gegeben, die sich mit einer spezifischen Frage zum Rundfunk ausschließlich auf dem Territorium der sogenannten neuen Bundesländer beschäftigt, die gravierende Unterschiede zur Situation von regionalem und lokalem Fernsehen im
westlichen Bundesgebiet aufweist. Obwohl die ostdeutschen Länder flächenmäßig kleiner und deutlich dünner besiedelt sind als die westdeutschen, liegt das Gros der
Lokal-TV-Veranstalter in Ostdeutschland. Die Studie von Inka Brunn, Wolfgang Seufert und Wolfgang Schulz belegt, dass rund 80 % aller Lokal-TV-Anbieter in den ostdeutschen Bundesländern zu finden sind und wenn es nicht in Bayern eine
überproportional hohe Zahl dieser Veranstalter gäbe, läge die Relation noch viel höher; und: der publizistische Vielfaltsbeitrag ist – auch was die tatsächliche Nutzung dieses Mediums anbelangt – hoch einzuschätzen. Dem steht allerdings gegenüber, dass sich das lokale Fernsehen in Ostdeutschland in einem besonders schwierigen
wirtschaftlichen Umfeld bewegt und nicht oder nur marginal von Fördermaßnahmen profitieren kann, gänzlich anders als zumindest im Freistaat Bayern. Grund genug für die ostdeutschen Medienanstalten mit dieser Studie den Fragen nachzugehen, wie der publizistische Vielfaltsbeitrag ‚Lokalfernsehen‘ gestärkt werden kann, wie und mit welchen Fördermechanismen die wirtschaftliche Basis von Lokalfernsehanbietern auszubauen und zu erhalten ist, um die publizistische Vielfalt in den ostdeutschen Bundesländern zu fördern und zu gewährleisten.