Geißel der Niedertracht
P J Wolfson
Mit der Macht hält es Inspector Safiotte wie ein König aus dem Morgenland vor dreitausend Jahren, denn die Speakeasys und Bordelle der Stadt zahlen ihm regelrecht Tribut — Dealer und Buchmacher überreichen gewisse Umschläge, Huren sind ihm jederzeit gefällig. Wer weiß, vielleicht zahlen sich diese Gefallen ja eines Tages aus, denn der Inspector ist immerhin ein einflussreicher Mann. Ausgerechnet als der Bürgermeister ihn nicht wie erwartet zum Commissioner ernennt, bekommt Safiotte Probleme mit dem Blinddarm und die Frau eines ihm unterstellten Polizisten erweist sich als die große Liebe seines Lebens. Als der Banker Tinevelli (ein Sandkastenfreund Safiottes, bei dem er sein Schmiergeld anlegt) Geld unterschlägt und untertaucht, um eine Erpressergang zu bezahlen, schmiedet Safiotte einen skrupellosen Plan, um alle Fliegen mit einer Klappe zu schlagen …
Im New York der Prohibition beschwört PJ Wolfson eine nahezu alttestamentarische Atmosphäre herauf. In seinem längst vergessenen Polizei-Noir-Roman skizziert er NYC als Gomorrha und relativiert damit selbst moderne Varianten wie Abel Ferrars Bad Lieutenant.